Gefangensein im Vorgestern gefährdet die Zukunft

Grüne Stadtratsfraktion zu weiter fehlenden Elektro-Bussen in Weimar Pressemitteilung, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat, 04.06.2020

04.06.20 –

Grüne Stadtratsfraktion zu weiter fehlenden Elektro-Bussen in Weimar

Pressemitteilung, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat, 04.06.2020

Die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beklagt den fehlenden Innovationsgeist der Stadtwirtschaft GmbH. Die mit dem städtischen ÖPNV betraute Gesellschaft hat auf eine aktuelle Anfrage der Fraktion zu emissionsfreien Bussen erneut auf eine mittlerweile fünf Jahre alte Studie verwiesen, die vom Einsatz von E-Bussen in Weimar abrät. Obwohl eine neue EU-Richtlinie bald in nationales Recht umgesetzt wird, die die Anschaffung von lokal emissionsfrei fahrenden Bussen und Nutzfahrzeugen in Deutschland vorschreibt, schiebt die Stadtwirtschaft das Thema weiter auf die lange Bank.

„Die E-Bus-Studie für Weimar ist veraltet, die Technik ist fünf Jahre weiter“, betont der grüne Fraktionsvorsitzende Andreas Leps. Inzwischen bauen nicht nur chinesische, polnische oder finnische, sondern auch deutsche Hersteller wie MAN oder Daimler moderne Elektrobusse. "E-Busse sind bereits von Chile über Kalifornien bis zum Polarkreis im Einsatz. Auch viele Orte in Europa und Deutschland setzten auf die moderne Technik“, so Leps. Elektrisch betriebene Busse fahren mittlerweile weltweit in allen Klimazonen im Linienbetrieb. Das dies ausgerechnet in Weimar nicht funktionieren solle, hält die grüne Stadtratsfraktion für eine These von vorgestern.

Natürlich seien die E-Busse in der Anschaffung teurer, ergänzt die Co-Fraktionsvorsitzende Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt. Genau deswegen gebe es ja derzeit noch die 80%-Förderung durch das Land, die Weimar seit Jahren ungenutzt liegen lässt. Sich mit angrenzenden Landkreisen auf ein Konzept für Brennstoffzellen-Busse zu verständigen, hält Bohm-Eisenbrandt zwar grundsätzlich für richtig: „Doch sind wir technologisch noch viele Jahre von einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft entfernt. Die Energie für die Herstellung von Wasserstoff stammt immer noch größtenteils aus Gaskraftwerken. Von der komplett fehlenden Wasserstoffinfrastruktur wird noch nicht einmal geredet." Aus Sicht der Fraktionsvorsitzenden wird hier gerade das falsche Pferd gesattelt.

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