Antrag: Erarbeitung eines Fahrradstellplatzkonzeptes für Weimar

Anfragen und Anträge, 03.07.2013

03.07.13 –

Der Stadtrat beschließt:

  1. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, für die Stadtteile Weimars eine Bestandsaufnahme von Fahrradabstellmöglichkeiten inklusive Aussagen zur Lage und Qualität der vorhandenen Anlagen zu erarbeiten. Auf die Innenstadt sowie die Gebiete um Bahnhaltepunkte und Busbahnhof ist dabei besonderes Augenmerk zu legen.
  2. Auf Grundlage der Bestandsaufnahme ist ein Fahrradstellplatzkonzept für Weimar zu erstellen. Das Ziel dessen ist, ein beschildertes, flächendeckendes, bedarfsorientiertes Angebot an Abstellmöglichkeiten für Fahrräder gewährleisten zu können.
  3. Bei der Konzepterstellung wie bei der Umsetzung des Konzeptes sind die betroffenen AkteurInnen, insbesondere Verkehrsverbände wie der ADFC, Fahrradverleihe, Wohnungswirtschaft, Einzelhandel und Behindertenverbände einzubeziehen.
  4. Die Stadtverwaltung wird ferner beauftragt, soweit es sich fachlich anbietet, Teilkonzepte für einzelne Stadtteile zu erstellen und diese zeitnah umzusetzen.
  5. Das Fahrradstellplatzkonzept ist mit Umsetzungszeiträumen und Finanzierung zu hinterlegen und regelmäßig fortzuschreiben.
  6. Dem Stadtrat ist regelmäßig, mindestens halbjährlich, in geeigneter Form Bericht zu erstatten.


Begründung:
Die Möglichkeit zum sicheren, komfortablen und zielnahen Abstellen von Fahrrädern ist eine wesentliche Voraussetzung für die Förderung des Radverkehrs. Gute und sichere Abstellanlagen ermuntern mehr Menschen, Ziele in der Stadt mit dem Fahrrad anzusteuern. Fehlt es an Angeboten, werden Fahrräder ungeordnet an möglicherweise nicht geeigneten Stellen und an Straßenmöblierungen abgestellt.

Ein Fahrradstellplatzkonzept dient dazu, ein flächendeckendes, bedarfsorientiertes Angebot an Abstellmöglichkeiten gewährleisten zu können. Neben einer Bestandsaufnahme sind Konzepte zu entwickeln, wie im gesamten Stadtgebiet vorhandene Abstellanlagen ausgebaut und neue Abstellanlagen, soweit notwendig, geschaffen werden können. Dabei sollten die vielen unterschiedlichen Unterbringungsmöglichkeiten umfassend Berücksichtigung finden. Hier lohnt ein Blick in bereits erstellte Leitfäden zum Fahrradparken (z.B. Berlin). Ebenfalls sollte die Möglichkeit einer Umwidmung von Kfz-Stellplätzen für das Radparken geprüft werden. Dies bietet sich vor allem dort an, wo Fahrradstellplätze ansonsten die Bewegungs- und Aufenthaltsflächen für den FußgängerInnenverkehr einschränken oder Menschen mit Behinderung behindern würden. Wie beim Kfz-Verkehr sollten bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes die Bedarfe des Fahrradparkens selbstverständlich in Planungen integriert werden. Bei Neuplanungen kann so der Flächenbedarf des Radverkehrs im erforderlichen Umfang berücksichtigt werden. Lösungen sollten dabei immer Wachstumsreserven beinhalten, da gute Angebote erfahrungsgemäß weiteren Stellplatzbedarf generieren.

Viele der geforderten Daten sind bereits vorhanden, wie die regelmäßigen Berichte der Verwaltung in der AG Radverkehr zeigen. Es gilt aber, diese zusammenzufassen und in ein Maßnahmenpaket zu bündeln. Die größten Defizite befinden sich nach unserer Beobachtung am Bahnhof und um den Goetheplatz, sowie an einigen wenigen anderen Plätzen der Kernstadt. Hier vor allem ist die Nachfrage an Stellplätzen deutlich höher als das Angebot.

In der Innenstadt wäre auch eine Gepäckaufbewahrung für RadfahrerInnen (und FußgängerInnen) eine wünschenswerte Ergänzung des Angebotes.

Ein verbessertes Angebot an Fahrradstellplätzen kommt auch den Erwartungen zahlreicher Gäste der Stadt entgegen.

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