Flaniermeile zwischen Sophienstiftsplatz und Weimarplatz

Pressemitteilung der Stadtratsfraktion Weimar, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

22.03.17 –

Nach mehr als einem Jahrzehnt intensiver Debatten ist es nun so weit: Der marode Sophienstiftsplatz soll saniert und verkehrstechnisch ertüchtigt werden. Hierzu liegen zwei favorisierte Vorschläge der Stadtverwaltung vor: eine kompakte Ampellösung und eine Kreisverkehr-Variante. Die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lehnt beide Vorschläge als nicht zukunftsweisend ab. In beiden Fällen steht vor allem der reibungslose Verkehrsfluss für Pkw im Mittelpunkt der Planungen. Fußgänger, Radfahrer und - im Falle des Kreisels - auch der ÖPNV kommen erst an zweiter Stelle, wenn überhaupt.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN treten deshalb für ein Umdenken an diesem komplizierten und neuralgischen Verkehrsknoten ein. Schon immer war es eine zentrale grüne Forderung, die Innenstadt weiter verkehrszuberuhigen. "Der Sophienstiftsplatz ist der Schlüssel zu einer Neuordnung des Goetheplatzes. Und der Goetheplatz ist das Tor zu Weimars Innenstadt. Beide Plätze können nur im Zusammenhang betrachtet werden, damit Weimar gewinnt. Den Goetheplatz für die Durchfahrt in beide Richtungen zu sperren, ist eine Forderung, die seit 1990 immer wieder erhoben wurde und auch schon im Stadtrat vor 20 Jahren beschlossen wurde," sagt der Fraktionsvorsitzende Andreas Leps. Nur Anlieger, Busse und Taxen sowie Radfahrer sollen den Platz künftig noch befahren dürfen. Auch vor dem Hintergrund insgesamt rückläufiger PKW-Verkehrszahlen können die Verkehrsströme an dieser Stelle neu gelenkt werden.

Dem Unmut über die in der Planung fehlende Linksabbiegerspur auf der Coudraystraße schließen sich die Grünen an. "Die Coudraystraße bietet aus unserer Sicht gute Möglichkeiten, den Durchgangsverkehr um den Goetheplatz herumzulenken", meint der stellv. Fraktionsvorsitzende Jan Kreyßig. Und er hebt die Vorteile einer Verkehrsberuhigung hervor: Einer der zentralen Plätze Weimars hätte eine wesentlich verbesserte Aufenthaltsqualität, die Karl-Liebknecht-Straße würde enorm aufgewertet. "Unsere Museumsmeile würde zur touristischen Flaniermeile", so Kreyßig. Die Liebknecht-Straße zwischen Milchbar und Pressehaus birgt ein großes Potential, zumal nach der Eröffnung des Neuen Bauhausmuseums - und ohne Durchfahrtsverkehr müsste künftig keine Gastronomie mehr schließen.

Für den Sophienstiftsplatz selbst favorisiert die Grüne Stadtratsfraktion eine Optimierung der bisherigen Ampellösung, allerdings mit durchgängigen Querungsmöglichkeiten der Erfurter, der Coudray- und der Heinrich-Heine-Str. für Fußgänger. Die Hoffmann-von-Fallersleben-Str. muss für Fußgänger und Radfahrer besser an den umgestalteten Knoten angebunden werden.

V.i.S.d.P. Benjamin Fröhlich

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